Matthias Mickeleit als Experte befragt, wie dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann

In der Erstausgabe der Zeitung „Die Wirtschaft“, die die Lübecker Nachrichten am 04.06.2013 veröffentlichte, wurde im Leitartikel der Fachkräftemangel thematisiert. Redakteur Oliver Schulz machte deutlich, dass der Fachkräftemangel auch die Regionen Lübeck und Holstein betrifft. Dort werden nach einer Studie der Prognos AG im Jahr 2030 rund 22.000 Stellen unbesetzt sein.

Matthias Mickeleit von Moldzio & Partner – Institut für Personalauswahl wurde von Oliver Schulz als einer von mehreren Experten befragt, wie Unternehmen der Region dem Fachkräftemangel entgegentreten können. Nach Einschätzung von Matthias Mickeleit ist die Wirtschaft bisher nicht ausreichend auf die immer größer werdende Bedeutung der Förderung und Bindung älterer Mitarbeiter vorbereitet. Es wird wichtig sein, zukünftig deutlich ressourcenorientierter als bisher zu agieren, um die Potenziale der Mitarbeitergruppe „45+“ effektiver zu nutzen als bisher. Nach Beobachtung von Moldzio & Partner konzentrieren sich die Anstrengungen der Unternehmen derzeit fast ausschließlich auf die Zielgruppe von Mitarbeitern bis einschließlich 45 Jahren. Bei den „Älteren“ beschränken sich Unternehmen häufig auf Maßnahmen zum Erhalt der physischen Leistungsfähigkeit wie Gesundheitsförderung oder die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze.

Unter dem Stichwort „Lebensphasenorientiertes Personalmanagement“ gibt es aus Sicht von Matthias Mickeleit für die deutsche Wirtschaft zahlreiche Handlungsfelder. Die Auswahl der Personalinstrumente sollte sich dabei verstärkt an den individuellen Berufs- sowie den jeweiligen Lebensphasen der Mitarbeiter orientieren. Neben individuell angepassten Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter jeden Alters unter Nutzung aktivierender Lernmethoden wird zukünftig eine systematische Wissensweitergabe entscheidend zum Erfolg eines jeden Unternehmens beitragen. Tandem- sowie Mentoringmodelle zwischen „Jung“ und „Alt“ bieten Varianten, um unternehmensspezifisches Fachwissen langfristig zu erhalten. Die Arbeit in altersgemischten Teams führt zu einer aneinander gekoppelten Kompetenzerweiterung bei jungen und älteren Mitarbeitern. Durch eine stärkere Betonung bzw. Entwicklung ihrer Kompetenzen können somit ältere Wissensträger in Kombination mit der Dynamik jüngerer Kollegen nachhaltig zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Wenn Unternehmen zusätzlich flexibel auf die individuellen Lebensphasen der einzelnen Mitarbeiter eingehen, können durch Maßnahmen der Arbeitsgestaltung optimale Rahmenbedingungen für den Wissenstransfer geschaffen werden.

Den Artikel „Dem Wandel begegnen“ („Die Wirtschaft“, 04.06.2013, Verlag und Druck Lübecker Nachrichten GmbH) können Sie hier nachlesen.